Neues vom Schulz

Südallee: Man kann erahnen, wie es wird

Die neue Koblenzer Südallee: Man kann schon erahnen, wie die Straße einmal aussehen wird

Koblenz – Rhein-Zeitung 02.07.2024. Jetzt kann man sich schon langsam vorstellen, wie es aussieht, wenn es fertig ist: Der Ausbau der neuen Südallee in Koblenz ist im oberen Teil bereits weit fortgeschritten. Die Arbeiten sind gut im Zeitplan, sagt Dagmar Quadflieg, Projektleiterin beim Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen. „Und auch im Kostenrahmen!“, ist ihr wichtig zu betonen. In den gut drei Monaten, seitdem die RZ zuletzt über die längenmäßig sicher größte Baustelle in Koblenz berichtet hat, ist hier eine Menge passiert.

Klar zu erkennen ist schon, wie die Südallee hier aussehen wird: Gegenüber vom Max-von-Laue Gymnasium ist der breite Weg schon mit den 30 mal 30 Zentimeter großen dicken Steinen gepflastert, er wird mit einer Spezialmaschine sorgsam gerüttelt, damit alles ganz fest liegt. Den 4,30 Meter breiten Weg werden sich Fußgänger künftig mit Autos teilen: Hier wird am Straßenrand an vielen Stellen Parken erlaubt und eine Linie mit einer Art Metallknöpfen markiert – “ wenn es mal eine andere Situation gibt, kann man das wieder flexibel ändern“, sagt Verena Groß vom Eigenbetrieb.

Man merkt schnell: Die Planung versucht in vielen Details, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unter ein Dach zu bekommen. Denn die mehr als ein Kilometer lange Straße soll neben der wichtigen Verbindung vor allem für Fußgänger und Radfahrer auch eine eigene Aufenthaltsqualität bekommen. Dazu wird der Weg in der Mitte dienen, der unter anderem Sitzmöglichkeiten hat und von Pflanzstreifen umrahmt wird.
Dagmar Quadflieg kommt regelrecht ins Schwärmen, als sie auf Details zeigt: Am Rand zu den Häusern sind kleine Natursteine verlegt, um die Historie der Straße aufzunehmen – aber flach gesägte, sodass sie gut begehbar sind. Die Randsteine, die den hellen breiten äußeren Weg zur Fahrbahn abgrenzen, stammen aus den Anfängen der Straße von vor 100 Jahren – “ ein tolles Naturmaterial, hohe Handwerkskunst, die werden in 100 Jahren noch da sein können“.

Das gilt hoffentlich auch für die 20 Bäume, die im November in diesem Bereich zwischen Friedrich-Ebert-Ring und Rizzastraße gepflanzt werden, Vogelkirschen, die blühen, aber keine Früchte tragen. Das können wir hier auf der Fahrradstraße nicht gebrauchen, damit es nicht rutschig wird“, sagt Verena Groß. Die Bäume sind im Übrigen eine zufällige Spielart einer ganz alten heimischen Sorte, sagt Dagmar Quadflieg, „dass in Sozialen Netzwerken immer wieder behauptet wird, es seien japanische Bäume, stimmt nicht“. Die exakte Auswahl der Bäume erfolgt gerade, sie sind alle zwischen 18 und 20 Jahre alt und so groß, dass sie sofort Schatten spenden. Nicht nur um die neuen Bäume, sondern auch um die wenigen noch bestehenden Platanen kümmert man sich gut: Die Bäume werden aus großen Tanks bewässert, damit sie die Bauarbeiten gut überstehen. Und nach der Neugestaltung werden sie auch mehr Platz haben, weil der Mittelstreifen breiter wird. Zudem werden sie dann flankiert von Sträuchern, Hecken und Stauden, sodass sie auch vor Hundeurin besser geschützt sind. Der derzeitige Schotter dort ist nur ein Provisorium .

Im mittleren Teil der Straße sieht man schon die Betonfundamente, auf denen die Bänder aus Basaltlavasteinen festgemacht werden. Es wird aussehen, als würden sie schweben“, beschreibt Dagmar Quadflieg. Diese Technik hat zudem den Vorteil, dass bei starkem Regen das Wasser durch die Ritzen hindurch in die Pflanzbeete fließen kann. Im Übrigen sei auch die Zahl der Regenabläufe in der Straße verdoppelt worden, und die Neigungen der Wege seien so gebaut, dass das Wasser schnell ablaufen könne. Starkregenereignisse würden immer wahrscheinlicher, dem habe man bei der Planung Rechnung getragen, erklärt Dagmar Quadflieg.

Die Baustelle ist bereits in den Bereich Richtung Roonstraße gewandert, hier werden die Leitungen verlegt, wie im ersten Teil bereits geschehen. Für Anwohner sind Parkplätze in der Mitte geschaffen worden, das wird dankbar angenommen“, sagt Dagmar Quadflieg. Der Kontakt zu den Anwohnern sei ohnehin sehr gut und eng, „und wenn es mal Probleme gibt, findet man auch gemeinsam eine Lösung“. Die Arbeit der ausführenden Firma HS Schulz will sie hier unbedingt noch mal lobend erwähnen.

 Dass der Weg unmittelbar vor dem Max-von-Laue-Gymnasium noch unberührt ist, ist im Übrigen vor allem folgendem Umstand geschuldet: Trotz der Baustelle muss eine Umleitung für Radfahrer. und Fußgänger Richtung Stadt an dieser Stelle ermöglicht werden, die die Baustelle an der Pfaffendorfer Brücke nicht passieren können. Deshalb wird gerade der Weg auf der stadteinwärts linken Seite fertiggestellt. Dann kann er genutzt werden, und die Bauarbeiten ziehen auf die Seite vor den Gymnasien um.

 Die Ferien, die in knapp zwei Woche beginnen, werden auch für einen weiteren wichtigen Abschnitt genutzt: Die Südallee muss über den Friedrich-Ebert-Ring an die Casinostraße angebunden werden. Dazu wird auf dem Friedrich-Ebert-Ring in Richtung Pfaffendorf ein Streifen an dieser Stelle gesperrt, damit die Fußgänger, Radfahrer und auch die Bauarbeiter hier nicht gefährdet werden.


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